08.08.2021, Taunusstein-Wehen
Gottesdienst am 10. Sonntag nach Trinitatis,
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Verbunden im Gedenken:
Tischa B’av beziehungsweise Israelsonntag
Eine christliche Stimme
Die Geschichte des „Israelsonntags“ ist wie ein Spiegel und zeigt, wie evangelische Christinnen und Christen jüdische Geschichte und Gegenwart wahrgenommen haben. Am 10. Sonntag nach dem Trinitatisfest – im zeitlichen Umfeld des jüdischen Gedenktags Tischa B’av – wurde seit dem Hochmittelalter in christlichen Gottesdiensten ein Abschnitt aus dem Lukasevangelium gelesen, in dem Jesus über Jerusalem weint und die Zerstörung der Stadt ankündigt (Lk 19,41–48). In der Reformation gewann dieser Tag als „Gedenktag der Zerstörung Jerusalems“ an Bedeutung. Viel zu häufig wurde Lk 19 dabei als Hinweis auf die vermeintliche ‚Verwerfung‘ des jüdischen Volkes verstanden, weil es Jesus nicht als Messias erkannt habe. Einige wenige Gemeinden feierten aber auch Klagegottesdienste und brachten eigene Not im Lichte der „Zerstörung Jerusalems“ vor Gott. Erst durch den jüdisch-christlichen Dialog wurde der Israelsonntag zu einem Tag der Freude über die bleibende Erwählung von Jüdinnen und Juden und der Entdeckung dessen, was Juden und Christen verbindet. Davon erzählt das neue Evangelium des Tages (Mk 12,28–34), das auch in der katholischen Leseordnung begegnet. So bedeutet der Tag die Chance zu einem Gedenken, das in eine gemeinsame Zukunft weist und alter wie neuer Judenfeindschaft entschieden entgegentritt.
– Alexander Deeg
Infos
- Termin
- 08. 08. 2021 11:00 – 12:00 Uhr
- Ort
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Evangelische Kirche Wehen
Mainzer Allee 15
65232 Taunusstein-Wehen
Details
- Veranst.
- Ev. Kirchengemeinde Wehen
- kirchengemeinde.wehen@ekhn.de
Kategorien
Gottesdienst